Zukunft der Zeitung

Die Taz hat einen Artikel geschrieben, der bis auf das moralisieren am Ende echt schön war: Dieses Internet, das ist keine ungebändigte Bestie und keine Naturgewalt. Trotzdem soll es Schuld haben – an allem. — Untertitel: Nazi-Horror-Porno :)

An dem moralisierenden Ende des Artikels geht dessen Autorin Meike Laaff aber wieder den üblichen Irrweg:

„Haben Sie noch nie bei Amazon gekauft?“

Das ist die falsche Frage! Die richtige Frage wäre:

„Wann haben sie zuletzt beim Buchhandel um die Ecke gekauft?

Denn dass Leute bei Amazon kaufen ist für den Buchhandel egal. Was dem Buchhandel Probleme macht ist, wenn die Leute nicht beim Buchhandel kaufen.

Dass Leute online Filme gucken und Musik herunterladen ist für die Einnahmen der Musiker egal. Nicht egal wäre es, wenn sie weniger kaufen würden. Aber das Gegenteil ist der Fall: In der p2p-Generation (18-35) geben Leute, die Tauschbörsen nutzen, fast 50% mehr Geld für Musik aus als Leute, die sie nicht nutzen.

Die heutige Generation mit ihrer Informations-S̶u̶c̶h̶t̶Kultur ist die erste Generation, die erkennt, dass es nicht nur zu wenig, oder zu schlechte, sondern auch einfach zu viel Information gibt - unabhängig von der Qualität - so dass gute Filter unerlässlich sind - und viel wert.

Aktuell lasst ihr euch diese Aufgabe von Twitter aus der Hand nehmen. Dort finden sich die ganzen Infos für Neuigkeiten-Freaks viel schneller als bei euch, und Leute, die einfach nur tweeten, was sie lesen, haben Hunderttausende an Lesern. Und retweets filtern über eine dynamische, soziale Hierarchie. Und das obwohl ihr doch eh schon den ganzen Tag Neuigkeiten lest, von denen ihr einen kleinen Teil gut findet und vermutlich einen noch viel kleineren Teil selbst verarbeiten könnt.

Jetzt selbst auf Twitter zu setzen könnte sich als großer Fehler erweisen, weil ihr euch damit von einer Privatfirma abhängig macht - und eure Inhalte auf eine externe Plattform schiebt, die unter Kontrolle eines Konkurrenten steht.

Stattdessen könntet ihr euch aber eure eigene Status.net-Instanz aufsetzen. Die läuft auf eurem eigenen Server und ist damit unter eurer Kontrolle: Ihr könnt festlegen, was eure Nutzer sehen, und wie ihr Beiträge mit anderen verknüpft. Und wenn euch Änderungen in anderen Status.net Instanzen nicht gefallen, könnt ihr sie einfach weglassen. Die Informationen laufen damit über euer Medium.

All eure RedakteurInnen könnten dann dort Links und kurze Kommentare zu Artikeln schreiben, die sie grade lesen. Und natürlich Links zu gerade selbst geschriebenen Artikeln.

Für Glyn Moody funktioniert das hervorragend. Er hat inzwischen auf identi.ca viele loyale Leser, die weiter zu seinen Artikeln auf Techdirt klicken.

Mit eurer eigenen Status.net-Instanz müssten die Leute nichtmal weiterklicken: Sie wären immernoch auf taz.de - so wie es die FSF macht.

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