Eure Rhetorik schadet den meisten Künstlern - und der Gesellschaft - offener Brief an ver.di Publik

→ Zu Filme im Kino - und im Netz in ver.di-Publik.

Sehr geehrte Publik-Autoren,

Ich habe schon vor einem Jahr mit Schrecken zur Kenntnis nehmen müssen, dass ver.di den Verwertern das Lied singt und erzählt, dass die Mehrheit der Leute in Deutschland dafür kriminalisiert werden soll, das sie offen das weitergeben, was sie lieben - und dafür nebenbei eine vollständige Überwachung jedes einzelnen hier geschaffen wird.

Anders geht es nicht. Und wenn ihr das nicht glaubt, dann fragt irgendwen, der von der Technik Ahnung hat. Fragt nach DRM.

Um es euch ganz offen zu sagen: Tauschbörsen sind die Form, wie kultureller Austausch und kulturelle Teilhabe im Netz funktionieren sollte. Und Künstler würden gut daran tun, statt die Plattformen zu bekriegen, die ihre Fans mögen, lieber Wege zu suchen, wie ihre Fans ihnen über diese Plattformen freiwillig Geld geben können. Und immer mehr Künstler machen das auch.

Statt ein Video offline zu nehmen einfach einen Spendenlink für den Künstler daneben packen. Das wäre echte Kulturförderung - und würde vermutlich Millionen in die Kassen spülen.

Das würde aber den Verwertern nicht helfen, denn die Künstler könnten es einfach selbst tun - ohne von einer Firma abhängig zu sein.

Solange ihr so etwas nicht versteht könnt ihr weder mich noch die 66% anderen Tauschbörsennutzer in unserer Gesellschaft vertreten. Ihr seid der Feind der Mehrzahl der Menschen im Netz - vermutlich auch der Mehrzahl eurer Mitglieder. Und ich glaube, das wollt ihr nicht sein.

Also denkt bitte nocheinmal darüber nach. Als Anstoß sind hier ein paar Links mit Infos:

- „Geistiges Eigentum“ – Sinn des Urheberrechtes und staatlich garantierter Monopolrechte

- Brückenwächter ohne Schlucht: Die Misere der Medienunternehmen

- Die Versuche Tauschbörsen zu stoppen und ihre Nebenwirkungen: Von Napster über edonkey und Gnutella bis BitTorrent, i2p, tor u. Freenet

- Studie: Auswirkungen von Tauschbörsen auf Musikverkäufe nicht von Null unterscheidbar.

- Haben Kulturschaffende das Recht zu bestimmen, was mit ihren Kreationen passieren darf?

- KünstlerInnen brauchen keinen Zwang, sondern echte Fans

- Vertrauen in die Qualität der eigenen Werke - „bezahlt, was es euch wert ist“

- Alternative Geschäftsmodelle im Netz: Eine Million Dollar mit dem Humble Indie Bundle

- How to make a million dollars in pay-what-you-want — thoughts on the Humble Indie Bundle — praktische Tipps

- Kickstarter für Deutschland: Startnext — was auch bereits genutzt wird.

Ich hoffe ihr honoriert die Zeit, die ich mit dem Zusammenstellen der Artikel verbracht habe, und lest sie. Ich habe mir die Zeit genommen, weil ich hoffe, dass ihr die Fehler in der Propaganda der großen Medienunternehmen seht.

Es ist leicht, sich in der Propaganda der Leute zu verfangen, die mit Grund zu den größten Medienverkäufern unseres Landes gehören und jeden Trick der Meinungsmache kennen - inklusive falscher Freunde wie einiger weniger Kulturschaffender, die sich einspannen lassen, um gegen die Interessen des Großteils der Kulturschaffenden und des Großteils der Bevölkerung zu arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen,
Arne Babenhauserheide

PS: „Netzsperren wird es mit ver.di nicht geben“ - „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ - aber drin halten müssen wir die Leute ja schon, wenn nötig halt gegen ihren Willen.

Die Sprache des politischen Verrats und seiner Rechtfertigung

Kino.to ist Vergangenheit - und mit ihm die Quelle für Kulturelle Teilhabe einer ganzen Generation. Kino.to hat im Netz realisiert, was Bibliotheken offline tun. Vorher waren das nichtkommerzielle Plattformen wie Gnutella. Aber die wurden bereits zerstört. Was bleibt, wenn man den Menschen die Erfüllung ihrer Wünsche auf nichtkommerziellem Weg verwehrt? Sollte offensichtlich sein: Kommerzielle Plattformen erfüllen die Wünsche. Was passierte, als in den USA Alkohol verboten wurde? Genau…

PPS: ACTA bitte auch selbst recherchieren. Frank Werneke hat entweder keine Ahnung oder lügt, wenn er sagt, das es für uns nichts ändern würde. Stichwort: Aktive Rechtsdurchsetzung durch die Netzbetreiber. UPDATE: ACTA wurde abgelehnt! 478 zu 39! Das Europaparlament funktionierte!

PPPS: Es ist Werneke selbst, stellvertretender Vorsitzender von ver.di, der so einen Mist verzapft. ver.di ist für mich durch sowas untragbar, solange solche Leute Chefs sind. Ich bin froh, dass für mich die GEW eine gute Alternative ist. Wäre ich allerdings nicht in Wissenschaft tätig (so dass nur ver.di mich vertreten könnte), wäre ich in ver.di: Lieber eine blöde Gewerkschaft als keine Gewerkschaft, denn die Gewerkschaft ist das stärkste Mittel, das wir als Arbeitnehmer haben. Langfristig würde ich wohl schauen, ob ich eine andere Gewerkschaft gründen könnte. Kurzfristig weiß ich, dass der Schutz einer Gewerkschaft für jeden Arbeitnehmer Gold wert ist und dass ich dumm wäre, nicht in einer Gewerkschaft zu sein.

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