Wirtschaftsaufsicht für legale Prostitution

→ Antwort auf die Aussage „Es gäbe so viel Sinnvolleres anzuprangern als legale Prostitution“ von Antje Lang-Lendorff in der Taz.

Bei legaler Prostitution gibt es sehr wohl etwas anzuprangern: Dass im Zuge der Legalisierung nicht gleichzeitig eine effektive Wirtschaftsaufsicht eingeführt wurde.

Für jede Masseurin, Psychologin oder Gastwirtin gibt es hierzulande klare Gesetze, und ein Verstoß dagegen führt zur Schließung.

Wir haben Gesetze dafür, wie Salat in Dönerbuden aufbewahrt werden muss, und ein Verstoß dagegen wird direkt geahndet. Wir dürfen nichtmal ein Soya-Getränk auf der Verpackung als Milch bezeichnen.

Warum haben wir dann keine geprüften Vorgaben, die regeln, wie ein Bordell geführt werden muss, damit die Rechte aller Beteiligten gewahrt bleiben? Und die Auskunftspflichten definieren, die natürlich geprüft werden?

Was wir dafür brauchen ist einfach eine Definition, was gute Prostitution ist und wie sie funktionieren kann.

Diese Definition wird dann in überprüfbare Regeln gefasst und im Gesetz festgeschrieben1 - inklusive Wirtschaftsaufsicht. Die dann weitaus besser prüfen kann, ob Prostituierte freiwillig und unter guten Bedingungen arbeiten, als es eine reine „ihr seid alle Verbrecher“-Razzia kann.

Es ist verständlich, dass die Grünen und die SPD davor zurückgeschreckt sind (ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: „Neu: Öko-Prostitution“ oder „Der Beste Job der Welt: Bordell-Prüfer“) - aber trotzdem ist es ein grober Fehler, dass sie im Zuge der Legalisierung keine klar geregelte Wirtschaftsaufsicht eingeführt haben. Doch dieser Fehler kann korrigiert werden.

Es müssen nur weiterhin Leute den Mut haben, offen zu sagen, dass Prostitution ein normales Gewerbe ist - und entsprechend auch eine Wirtschaftsaufsicht braucht.

Denn selbst wenn nur 10% der Prostituierten ihren Job freiwillig machen sollten, bedeutet ein Verbot von Prostitution einfach nur, dass diesen 10% verboten wird, selbst zu wählen, wie sie ihr Geld verdienen wollen.

Eine effektive Wirtschaftsaufsicht würde dagegen bewirken, dass diese 10% nicht mehr mit Zwangsprostitution konkurrieren müssten. Vermutliches Ergebnis: Steigende Preise, geringerer Arbeitsdruck, bessere Arbeitsbedingungen. Das könnte Prostituierten also wirklich helfen.

Wer mehr Informationen sucht, findet z.B. bei KOK eine Seite mit weiterführenden Links.


  1. Ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass ich definieren könnte, was gute Prostitution ist. Ein Guter Ansatz könnte es sein, die Prostituierten selbst zu fragen. 

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