Was bedeutet Rollenspielen?
Dies ist eine einfache Einführung ins Rollenspiel... klar doch :)
Um vermitteln, was ein Rollenspiel ist muss ich etwas weiter ausholen.
Wohl jeder hat schon vor einem Buch oder Film gesessen und sich gedacht "Warum macht der das jetzt?" oder "Warum sind Filmhelden immer so dumm?". Im Rollenspiel kann man nun genau die Rolle des Filmhelden einnehmen und eben diese Fehler nicht machen (obwohl die Erfahrung zeigt, dass auch man selbst nicht viel besser ist als der Filmheld, denn normalerweise hängen Spieler an den einfachsten Problemen, lösen aber die schwersten Rätsel durch puren Zufall, (Jedenfalls behaupte ich steif und fest, dass es Zufall ist, was denn auch sonst? :-) )
Weil alleine da sitzen und mit der Luft reden doch etwas langweilig ist (jedenfalls für die meisten von uns) trifft man sich mit Freunden zum Spielen, wobei eine Spielrunde normalerweise aus etwa fünf Teilnehmern besteht. Ob das Wort "normal" auf Rollenspieler passt, besprechen wir später noch.
Vier davon sind Spieler, einer Spielleiter.
Die Spieler übernehmen jeweils die Rolle eines Helden/Charakters. Dazu haben sie in den meisten Spielen ein Blatt auf dem die Physischen Daten des Charakters stehen. Wenn Probleme auftreten (wie: könne den Stein heben?) kann auf diese Daten gewürfelt werden, muss aber nicht (Das fügt ein Element des Zufalls und der Spannung hinzu). Wenn das Spiel beginnt, verhalten die Spieler sich wie ihre Charaktere, sprechen wie sie, reagieren wie sie, etc. Hierbei gibt es zwei verschiedene Arten des Spiels:
- LIfe RPG und
- PenAndPaper RPG.
Life bedeutet, dass die Spieler sich wie ihre Charaktere anziehen und so etwas wie ein improvisiertes Theaterstück spielen (und viel Spaß dabei haben, endlich mal bewusst aus der idiotischen "Realität" auszusteigen, statt wie alle anderen zu glauben, dass Fußball real sei...).
Pen-And-Paper bedeutet dagegen, dass man in einer Runde (meist um einen Tisch, aber nicht immer) sitzt und nur erzählt, was der eigene Charakter macht (und spricht wie er oder sie oder es, oder gtst). Ich will mich hier nur mit dem Pen-And-Paper befassen.
Die Rolle der Spieler habe ich so halbwegs beschrieben, aber was macht dieser Spielleiter (SL)? Für die meisten Runden ist er notwendig, manchmal wechselt er von Spielabend zu Spielabend, manchmal ist er immer der selbe. Aber immer nur zu leiten kann das Spiel grau, fahl und fade werden lassen, daher sollte jeder Spielleiter auch dann und wann spielen, und wenn er einen seiner Spieler mit Gewalt zum Leiten zwingen muss (was vielleicht nicht der beste Weg ist, einen wirklich "guten" Spielabend zu bekommen... )
Seine Aufgabe besteht darin die gesamte Umgebung, das Setting, zu beschreiben. Er beschreibt die Reaktionen von NSCs (Nichtspielercharakteren, zum Beispiel dem Antiquitätenhändler in der Oase), erzählt wo die Spieler sich befinden, Beschreibt die brütende Hitze, die brennende Sonne, den schwarzen Skorpion, der gerade auf dem Schuh eines der gefesselten Helden hochklettert und natürlich auch den Holzpflock und die Seile an dem die Charaktere von Nomaden festgebunden wurden um in der Sonne zu verdursten, wenn sie nicht vorher von den Skorpionen getötet werden sollten (hatte ich da am Anfang etwas vergessen zu erwähnen? >-] )
Dabei bleibt er immer fair und behandelt alle Spieler gleichberechtigt. Auch tragen die Spieler keinerlei Streitereien aus dem Spiel ins echte Leben und behandeln sich gegenseitig fair und freundschaftlich. Der Spielleiter bevorteilt keinen der Helden aus Sympathiegründen und gibt es auch zu, wenn die Spieler sein Höllenrätsel schon nach 15 Sekunden nachdenken und einem schnellen Druck auf den grünen Kristall mit der goldenen Harnischfeder gelöst haben. Zumindest Theoretisch.
Warum Rollenspiele gespielt werden hängt vom Spieler ab. Es gibt nach verschiedenen Theorien vier bis sieben verscheidene Spielerarten, die auch kombiniert werden können und jeweils eigene Begründungen fürs Spielen und selbstverständlich unterschiedliche Erwartungen haben.
Der Spielleiter muss versuchen den Erwartungen aller (auch seinen eigenen) gerecht zu werden und für alle eine unterhaltsame Runde zu schaffen.
Niemand will Spielleiter sein. Sagte zumindest mal jemand. Warum mir das dann Spass macht, kann ich nicht sagen. Warscheinlich sind alle begeisterten Spielleiter Anomal, oder Weltenbastler, oder Herrschsüchtig, oder Sadistisch, oder Masochistisch, oder Dämonenanbeter (das sind schließlich eh alle Rollenspieler ;) ) oder Schwul oder Wahnsinnig, oder von Dämonen Besessen, oder ANDERS!
(In meiner aktuellen Gruppe haben wir 2 Spielleiter und jeder der Anderen hat schon geleitet... sollte uns das was sagen? *unschuldig.schau* :) )
Nun zumindest gibt es Leute, die, so verrückt das klingen mag, sich gerne hinsetzen und vier Stunden lang planen, um sich und Anderen das Rollenspiel zu ermöglichen. Manchmal auch fünf bis acht Stunden lang, oder länger, wenn eine neue Kampagne ansteht, also eine neue Geschichte begonnen wird.
Ich bin meistens Spielleiter. Der obige Text ist vollkommen objektiv und von keinerlei persönlichen Gefühlen überlagert.
Wirklich nicht, da bin ich ganz sicher. Der Geldwechsler an der Ecke neben dem alten Gebrauchtwarenhandel würde das sogar beschwören... Ein Euro ist bei ihm übrigens fünfzehn Dollar wert, falls ihr Euro kaufen wollt, aber die Kurse fluktuieren schrecklich, die Aktienspekulanten, ihr versteht? Zumindest ist ein Euro 15 Cent wert, wenn ihr Dollar kaufen wollt. Aber der Händler ist ehrlich. Er beschwört es sogar. Regelmäßig ;)
Ich glaube ich bin etwas abgeglitten, aber was solls?
Falls ihr noch nicht völlig verwirrt seid könnt ihr ja nochmal von vorne anfangen *;)
Arne Babenhauserheide
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